Erich Kästner oder: "Die andere Möglichkeit!"

Hans Zeller,
aus
Hessen

Ich mag die Werke von Erich Kästner, und damit meine ich nicht nur seine Kinder- und Jugendromane, owohl es wohl gerade diese sind, die ihm größe Popularität einbrachten. Erich Kästner war aber auch ein politischer Schriftsteller und prangerte vehement das Unrecht der damaligen "NS-Machthaber" während des sogenannten "III. Reichs" an. Er erhielt dafür Berufsverbot, und seine Bücher wurden öffentlich verbrannt. Er teilte damit das Schicksal vieler anderer dem "Nazi-Regime" unerwünschter Schriftsteller.

In dieser "dunklen", schrecklichen Terror-Zeit spielt auch der "ARD-Fernsehfilm" "Erich Kästner und der kleine Dienstag", den ich am 21. Dezember 2017 erstmals sah. Dieser Film hat mich tief beeindruckt und berührt! Er basiert auf einer wahren Geschichte. Kästner hatte - vor allem in seiner frühen Schaffenszeit - darunter gelitten, "nur" als Kinder- und Jugendbuchautor und nicht auch als Verfasser von Büchern für Erwachsene wahrgenommen zu werden. Doch über seinen ersten großen Verkaufserfolg, den Roman "Emil und die Detektive", erschienen 1929, kommt Erich Kästner auch an seinen größten Bewunderer: Eines Tages steht der siebenjährige Hans Albrecht Löhr (in seiner unschuldigen Klugheit, erstaunlich gespielt von Nico Ramon Kleemann) vor seiner Tür und bittet um ein Autogramm. Die beiden werden, auch Dank der Beharrlichkeit und Verständigkeit des Jungen Freunde. Dieser erhält dann in der ersten "schwarz-weiß-Verfilmung" des " Emil-Romans" im Jahre 1931 die kleine Rolle des "Dienstag". Somit erklärt sich auch der Titel des Fensehfilms, in welchem der Schauspieler Florian David Fitz eindrucksvoll den Part des Erich Kästner spielt. Große, bewegende Schicksale, in einer alles andere als "großen Zeit!"

Der Fernsehfilm "Kästner und der kleine Dienstag"" ist ergreifend und zum Glück auch völlig "schwulstfrei"! Durch ihn habe ich eine erweiterte und damit deutlichere Sichtweise davon bekommen, was Erich Kästner uns, auch heute noch, Wichtiges zu sagen hat. Sein Credo: "Es gibt immer eine andere Möglichkeit Wir müssen diese nur erkennen und danach handeln!.". Sehr eindrucksvoll und passend ist deshalb auch folgendes in diesem Film verwandte Zitat von Kästner: "An allem Unfug, der passiert, sind nicht nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"! Denn Erich Kästner war kein Widerstandskämpfer, sondern schrieb im "Dritten Reich" unter Pseuonym diverse Drehbücher, die von der Unterhaltungssindustrie des "Dritten Reiches " verwendet wurden. Unter anderem das zu dem 1942 erschienen "Münchhausen-Film" , mit Hans Albers in der Hauptrolle.

Lieber Herr Kästner, ich verneige mich voiller Dankarkeit vor Ihnen und Ihrem Werk!

Mögen Sie in Frieden ruhen!

Hans Zeller